Haben Sie schon einmal unerwartete weiße oder braune Flecken auf Ihrer Haut bemerkt? Diese Verfärbungen, klinisch als Tinea versicolor oder Pityriasis versicolor bekannt, stellen eine häufige Pilzinfektion der Haut dar. Während Antimykotika traditionell die Behandlung der Wahl waren, deutet neue Forschung darauf hin, dass ein alltägliches Desinfektionsmittel – Povidon-Iod – als wirksame Alternative in den Vordergrund treten könnte.
Eine aktuelle Studie untersuchte 13 Patienten, bei denen Pilzinfektionen diagnostiziert wurden: 10 mit Tinea versicolor, 2 mit Trichophyton rubrum-Infektionen und 1 mit Microsporum canis-Infektion. Die Forscher trugen Povidon-Iod (allgemein als Betadine vermarktet) auf die betroffenen Bereiche auf und überwachten die therapeutischen Ergebnisse.
Die Ergebnisse waren vielversprechend: 70 % der Patienten mit Tinea versicolor zeigten innerhalb von nur sieben Tagen eine signifikante Verbesserung oder vollständige Genesung . Bemerkenswert ist, dass keine unerwünschten Wirkungen gemeldet wurden und die Patienten die Behandlung gut vertrugen. Die Rasterelektronenmikroskopie der Haut von drei Patienten zeigte eine erhebliche Reduzierung des Pilzbefalls nach der Anwendung von Povidon-Iod, was mit klinischen Verbesserungen korrelierte.
Povidon-Iod ist ein Breitband-Antiseptikum, das durch die Freisetzung von freiem Iod wirkt, um mikrobielle Zellstrukturen zu zerstören. Obwohl es hauptsächlich für seine antibakteriellen Eigenschaften bekannt ist, deuten Hinweise darauf hin, dass es auch bestimmte Pilze durch mehrere Mechanismen hemmen kann:
Im Vergleich zu herkömmlichen Antimykotika bietet Povidon-Iod mehrere Vorteile:
Die Forscher weisen jedoch auf wichtige Einschränkungen hin:
Obwohl diese vorläufigen Ergebnisse ermutigend sind, betonen Experten, dass größere, rigorosere klinische Studien erforderlich sind, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Povidon-Iod bei Pilzinfektionen zu validieren. Eine ärztliche Beratung ist für eine korrekte Diagnose und Behandlungsplanung unerlässlich.